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FAQ - Waldsterben - Was bedeutet der Wald für die Zukunft?

Borkenkäfer, Stürme, Trockenstress und Pilzbefall. Jedem sind diese Begriffe heute allzu gut bekannt. Gegeben hat es sie schon immer, doch in den letzten Jahren haben sie in unserem Wortschatz mehr an Bedeutung gewonnen. Leider immer zunehmender im negativen Sinne. Bereits im Jahr 2018 waren 60 Millionen Bäume davon befallen. So berichtet auch im folgenden Video Petra Westphal, Leitung des Forstamtes in Melsungen (Hessen), von der verheerenden Zerstörung jahrzehntelang gepflegter Bestände an Fichten, Kiefern, Buchen und Lärchen.

Quelle Video: www.youtube.de | Account [W] wie Wissen , vom 17.08.2019 | https://www.youtube.com/watch?v=0nrAQUDeQ0Y

 

Die grüne Lunge unseres Planeten in Gefahr

Deutschland zählt bisweilen mit einer Waldfläche von rund 11,4 Millionen Hektar zum grünsten Land Europas. Ein Drittel unserer Landesfläche ist somit bewaldet. Dieser Wald prägt unser Landschaftsbild und ist fester Bestandteil unserer kulturellen Identität. Er bietet einen Lebensraum für beheimatete Tier- und Pflanzenarten, trägt zum Schutz von Klima, Wasser und Boden bei und stellt einen wichtigen Raum für Naherholung und Bewegung dar, so auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL 2021, www.bmel.de).

Mit einer Entlastung der Atmosphäre durch Wald- und Holzprodukte um circa 127 Millionen Tonnen CO² jährlich zählen unsere Wälder weltweit zu den wichtigsten CO²-Speichern. Sie sind somit unsere stärkste Waffe gegen den Klimawandel. Diese Zahl hört sich zunächst sehr hoch an, doch entspricht dies gerade einmal 14% der deutschen Treibhausgasemission (BMEL 2021, www.bmel.de).
Also was passiert, wenn uns das Ökosystem Wald verloren geht? Wenn die Massen an Stickstoffverbindungen aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft auf Dauer nicht mehr gebunden werden können und der Klimawandel für uns unaufhaltsam zu sein scheint?
Eine Antwort auf diese Frage ist ungewiss. Was wir jedoch mit Sicherheit sagen können ist, dass wir den Wald um jeden Preis erhalten und gemeinsam gegen das Thema Waldsterben etwas unternehmen müssen.

Auch unser Kunde Christoph Wiederstein hat mit dem Borkenkäfer zu kämpfen.

Quelle Bilder: Christoph Wiederstein

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Waldsterben Fehlalarm?

Der Begriff Waldsterben prägte sich in den deutschen Medien bereits in den 1980er Jahren, als in Folge erhöhter Schwefeldioxid-Ausstöße aus Industrie und Kohlekraftwerken saurer Regen große Teile an Baumkronen licht werden ließ. In den 80er Jahren wurde jedoch schnell gehandelt, rechtliche Regelungen und ein Wandel der ostdeutschen Industrie minderten wieder rasch den Schadstoffausstoß. Seitdem hat die Waldfläche Deutschlands zugenommen und die Bäume wachsen so schnell wie noch nie. Laut einer Studie der Technischen Universität München von 2014 wuchsen aufgrund wärmeren Klimas und längeren Vegetationszeiten insbesondere Buchen um ganze 77 Prozent schneller. (TUM 2014, www.tum.de) Also weshalb jetzt noch Sorgen machen?

Trotz dieser steigenden Werte sind die Waldbestände von schlechter Gesundheit geprägt. Die Langzeitfolgen der stetigen Erderwärmung und der langjährigen Dauerbelastung durch Emissionen lassen ein Waldsterben erneut aufleben. Vergleicht man die Daten der Waldzustandserhebung von 1984 bis 2020 des BMEL, ist der Anteil an gesunden Bäumen von 44 Prozent auf 21 Prozent, also über die Hälfte gesunken. Eine deutliche Kronenverlichtung ist hingegen um ganze 14 Prozent gestiegen. 180.000 Hektar Wald sind somit bereits irreparabel beschädigt oder bereits tot (BMEL 2021, www.bmel.de).

Hierbei wollen wir Dir die vollständige Statistik natürlich nicht vorenthalten, sieh selbst:

Alle Baumarten - Entwicklung der Schadstufen seit 1984
10.076 Bäume im Jahr 2020; bis 1989 ohne neue Bundesländer - Angaben in Prozent

Unbenannt

 

 BMEL (2020), www.bmel.de

Auch die drastisch ansteigende Erderwärmung der letzten zehn Jahre macht dem Wald stark zu schaffen, wie Du in der Abbildung des Zentrums für Umweltforschung (UFZ 2020, www.ufz.de) ablesen kannst. Sie zeigt Dir die jährlichen Dürremagnituden im Gesamtboden Deutschlands in der Vegetationsperiode April bis Oktober:

 

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  UFZ (2020), www.ufz.de

 

Pandemie Wald - noch nicht tot aber Intensivstation

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ymptome - Woran erkennen wir Waldsterben? asdfasd3ekKGyb6UIzSF

 •  Nur noch jeder fünfte Baum ist gesund

 • Aufgelichtete und rot gefärbte Kronen

 • Ausgedorrte Wälder und trockene Waldböden

 • Viel Totholz

 

 

 

Unser Partner Friedrich der Fuchs zeigt Dir hier, wie so etwas aussehen kann. 
Quelle Bild: @friedrich_der_fuchs 

 

 Diagnose - Was verursacht das Waldsterben?

Ursache

Akute Folgen

• Dürre und Hitze

 →  Geschwächte und anfällige Bäume

 →  Verfrühter Laubabwurf um Verdunstung zu minimieren

 →  Begünstigt Schädlinge

 →  Ausbleibende Harzbildung zum Selbstschutz gegen Schädlinge

 

• Schädlings- (Borkenkäfer und Nonnenfalter) und Pilzbefall

 →  Beschädigte Rinde lässt Baum vertrocknen, absterben und
       umstürzen

 

• Naturkatastrophen (Stürme, Überschwemmungen, Brände
  & Schneebruch)

 →  Herumliegendes Schadholz unterstützt Schädlingsvermehrung

 

• Emissionsbelastung durch Stickstoffverbindungen

 →  Versauern Waldböden

 →  Bilden ein Nährstoffungleichgewicht

 →  Behindern Wachstum der Feinwurzeln

 

• Industrie

 →  Großflächige Abholzungen

 

 

Medikament - Was können wir tun?

In einem Punkt sind wir uns sicher alle einig, so kann es nicht weitergehen. Wir müssen nicht nur den noch unbeschadeten Wald schützen, sondern auch den bereits betroffenen Wald behandeln! Auch wenn es in manchen Situationen bereits hoffnungslos erscheint. Dieser Meinung ist auch der Bund Naturschutz, der zum Waldsterben 2.0 durch die Klimakrise 10 Forderungen stellt (BUND-NATURSCHUTZ 2021, www.bund-naturschutz.de), die in den folgenden Punkten mit aufgezählt werden:

• Eindämmung von Luftschadstoffen durch Klimaschutzmaßnahmen
• Umbau labiler Fichten- und Kiefermonokulturen (insgesamt: 54,2 % Nadelwald & 43,2 % Laubwald in Deutschland) zu widerstandsfähigen und naturnahen Laubmischwäldern mit heimischen Baumarten (Eiche, Buche, Linde und Hainbuche)
• Kompetenzen in Laubholzwirtschaft und –verwertung ausbauen
• Rücksichtsvolle Holzernte
• Wälder ökologischer bewirtschaften
• Begiftungen von Wäldern unterlassen
• Mindestens 10 Prozent Naturwälder auf der öffentlichen Waldfläche zulassen
• Waldfreundliches Wildtiermanagement betreiben
• Abtransport von Schadholz aus dem Wald
• Waldflächen nach Extremereignissen behutsam behandeln
• Mehr Unterstützung der Waldbesitzer und Kommunen beim Waldumbau durch FörsterInnen
• Im Klimaspeicher Staatswald muss Gemeinwohl Vorrang bekommen

 

Was kannst DU tun? - Stärke das Immunsystem des Waldes

Du bist beruflich im Wald aktiv, selbst Waldbesitzer oder einfach am Ökosystem Wald interessiert und möchtest diesen schützen? Hier findest Du ein paar Hinweise, auf die Du in Zukunft (noch) besser achten kannst, um Deinen beheimateten Wald zu bewahren:

Gehe sorgenvoll mit den Ressourcen um
• Achte auf deinen ökologischen Fußabdruck
• Verwende Holzprodukte aus heimischen Baumarten und hilf dabei, fossile Rohstoffe zu ersetzen und CO²-Emissionen zu reduzieren
• Konsumiere regional und nachhaltig produzierte Produkte und verhindere somit u.a. lange Transportwege
• Unterstütze eine nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft
• Bleibe standhaft im Kampf gegen den Schädlingsbefall und motiviere auch andere dazu
• Kultiviere ggf. deinen eigenen Wald zu einem widerstandsfähigen Laubmischwald
• Arbeite in engem Kontakt mit deinem Förster und den örtlichen Jägern
• Bewirtschafte deinen Wald ökologisch nachhaltig
• Investiere Zeit in den Abtransport von Schad-  und Totholz, um die Vermehrung der Schädlinge zu unterbinden

 

Wie konnte es nur soweit kommen?

Alles was wir tun, erfinden, entwickeln oder gar zerstören, hat Auswirkungen auf unser Leben und unsere Umwelt. Im positiven Sinne, aber leider auch im Negativen. Zeigt sich positiver Erfolg meist gleich, fallen negative Langzeitauswirkungen erst einige Zeit später auf und sind dann oftmals nicht mehr aufzuhalten. Der Wald ist uns in diesem Falle nachtragend. Wir sind in einem stetigen Kreislauf gefangen und schieben das Problem Waldsterben schon seit Jahren vor uns her.

Noch einmal kurz zusammengefasst verursacht die durch uns verstärkte Erderwärmung Hitzeperioden. Vor allem flachwurzelnde Bäume wie Fichten können dadurch zu wenig Wasser aufnehmen und verfallen in eine Art Notversorgung. Um seine Grundversorgung abdecken zu können, spart der Baum an anderen Stellen ein. Schädlinge wie der Borkenkäfer sind so kaum noch vom einzelnen Baum alleine zu bewältigen. Die Bäume sterben ab und das dank der Monokulturen massenweise. Alleine 2019 wurden 180.000 Hektar Wald irreparabel geschädigt oder sind abgestorben (PLANET-WISSEN 2020, www.planet-wissen.de). Über Jahrhunderte hinweg wurden vielfach Wälder abgeerntet und so beispielsweise unsere heimisch vorkommenden Buchenbestände durch Fichtenkulturen ersetzt.

Doch wer trägt die Schuld daran?

Oft fallen in diesem Zusammenhang beschuldigende Aussagen wie „Forstwirte roden den Wald kaputt“ oder „durch das Abholzen der Bäume schaden die Forstwirte der Umwelt“. Die Forstwirtschaft also. Wirklich? Wir sind anderer Meinung.

Bereits vor 300 Jahren wurde in Deutschland eine nachhaltige Forstwirtschaft entwickelt, welche einen erheblichen Beitrag zum Erhalt unserer Wälder und unserer Natur beiträgt. Durch den Ersatz fossiler Rohstoffe durch die Verwendung von Holz reduzieren sich die CO²-Emissionen um 66 Millionen Tonnen. Allein 1,1 Millionen Arbeitsplätze werden in Deutschland durch die Forst- und Holzwirtschaft abgedeckt. Diese Unternehmen profitieren allein von gesundem Holz, die Forstwirte stecken also selbst in der Klemme. Die Preise für einst hochwertiges Holz sinken zunehmend rapide und der Klimawandel mit seinen Auswirkungen auf den Wald stellt eine der größten Herausforderungen für die Forstwirtschaft dar. Die Gegenmaßnahmen sind Zeit und kostenintensiv (BMEL 2021, www.bmel.de).

Wie können wir also die Forstwirtschaft im Kampf gegen den Klimawandel unterstützen und unsere Wälder bewahren?

Eine Impfung für Bäume gibt es nicht. Für unsere Zukunft müssen wir etwas ändern und dürfen es erst gar nicht mehr soweit kommen lassen.

Wir müssen nachhaltiger werden.Icon 

Denn wer hätte nicht lieber solch einen gesunden Wald, oder wie siehst Du das? 

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Deine Magdalena

 Magdalena

 

 

Quellenverzeichnis:

YOUTUBE 2019, https://www.youtube.com/watch?v=0nrAQUDeQ0Y, Stand: 11.05.2021.
• BMEL 2021, https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald_node.htm
, Stand: 11.05.2012.
• TUM 2014, https://www.tum.de/studium/studinews/ausgabe-022016/show-022016/article/31796/, Stand: 11.05.2021.
BEML 2021, https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/ergebnisse-waldzustandserhebung-2020.pdf;jsessionid=4430FC3B38DD5E651040EF7CFFE056F3.live841?__blob=publicationFile&v=8, Stand: 11.05.2021.
• UFZ 2020, https://www.ufz.de/index.php?de=47252, Stand: 11.05.2021.
• BUND-NATURSCHUTZ 2021, https://www.bund-naturschutz.de/wald/waldsterben-20, Stand: 11.05.2021.
PLANET-WISSEN 2020, https://www.planet-wissen.de/natur/umwelt/waldsterben/index.html, Stand: 11.05.2021.
• BMEL 2021, https://www.bmel.de/DE/themen/wald/waldstrategie2020.html, Stand: 11.05.2021.

 

 

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