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5 Fehler bei der Seilarbeit mit der Forstseilwinde – und wie Du sie vermeidest


So hält Dein Stahlseil länger – und Du arbeitest sicherer im Wald.


Wer mit der Forstseilwinde arbeitet, weiß: Das Stahlseil ist das zentrale Element bei der Arbeit mit der Forstseilwinde. Es überträgt enorme Zugkräfte, bewegt schwere Lasten und ist dabei täglich extremen Belastungen ausgesetzt. Besonders bei hochverdichteten Forstwindenseilen aus Stahl kommt es auf eine saubere Handhabung und regelmäßige Kontrolle an – denn ein schleichender Verschleiß an Deinem Forstwindenseil kann gefährlich werden. Damit Du bei der Arbeit sicher bist und Dein Seil so lange wie möglich einsatzbereit bleibt, zeigen wir Dir 5 typische Fehler – und wie Du sie ganz einfach vermeidest.

1. ❌ Falsches Aufwickeln auf die Trommel

Wird ein Stahlseil unsachgemäß auf die Trommel gewickelt, entstehen hohe Quetsch- und Scheuerkräfte zwischen den Lagen. Besonders kritisch: Wenn das Seil locker und ohne ausreichend Vorspannung auf die Trommel aufgewickelt wird. Das begünstigt Drahtbrüche, Quetschungen und erhöht das Risiko eines frühzeitigen Seilverschleißes.

✅Tipp:

Wickle das Seil unter ausreichender Vorspannung, gleichmäßig auf die Trommel auf! Eine saubere Seilführung – idealerweise über eine Seileinlaufrolle – sorgt für eine optimale Wicklung und eine verlängerte Standzeit.

2. ❌ Falsche Umlenkung


Ein häufiger und zugleich unterschätzter Fehler ist die falsche Umlenkung des Stahlseils – zum Beispiel durch unpassende Umlenkrollen, selbst improvisierte Führungen oder gar scharfe Kanten. Gerade bei hochverdichteten Forstwindenseilen führt das schnell zu punktuellen Druckstellen, Quetschungen oder Drahtbrüchen, die die Lebensdauer massiv verkürzen und Deine Sicherheit gefährden.

Einer der häufigsten Fehler: Umlenkungen mit Umlenkrollen, welche einen zu kleinen Rollendurchmesser haben. Hier wird das Seil zu stark gekrümmt, was zu innerer Materialermüdung und Drahtbrüchen führt – ein schleichender Schaden, der im Ernstfall zum Versagen führen kann.

✅Tipp

Verwende nur Umlenkrollen mit passendem Durchmesser und sauberem Lauf! Die Faustregel: Mindestens das 20-fache des Seildurchmessers als Umlenkradius – bei einem 11-mm-Seil also mindestens 220 mm. Improvisierte Führungen oder gar scharfe Kanten solltest Du unbedingt vermeiden, da sie das Seil irreparabel beschädigen können.

3.❌ Ziehen mit zu großem Seilwinkel

Beim Heranseilen oder beim Rückevorgang kommt es oft vor, dass das Seil nicht in gerader Linie zur Trommel verläuft, sondern mit einem zu großen seitlichen Winkel gezogen wird – etwa weil der Stamm ungünstig liegt oder der Zugpunkt nicht ideal gewählt wurde. Was im diesem Moment praktisch erscheint, hat jedoch schwerwiegende Folgen: Das Seil scheuert verstärkt an den Trommelrändern, wird einseitig belastet oder unregelmäßig aufgewickelt.

Auf Dauer kann das zu:

  • vermehrtem Mantelverschleiß führen
  • die Innenstruktur des Seils schädigen
  • die Trommelmechanik beeinträchtigen – z. B. durch schräges Aufspulen oder einseitige Druckbelastung.

Je steiler der Winkel, desto größer die Belastung auf einzelnen Seillitzen – was das Risiko für Draht- oder gar Litzenbrüche deutlich erhöht.

✅Tipp:

Achte darauf, dass das Seil so gerade wie möglich zur Trommel verläuft! Nutze bei Bedarf professionelle Umlenkrollen, um den Seilverlauf zu korrigieren – besonders bei seitlichem Zug oder im Einsatz in schwer zugänglichen Geländen. So sorgst Du für gleichmäßige Belastung, reduzierst mechanischen Verschleiß und schützt Dich und Dein Equipment nachhaltig.

4.❌ Arbeiten mit beschädigtem Seil


Ein häufiger und zugleich extrem riskanter Fehler ist es, ein sichtbar beschädigtes Stahlseil weiterhin zu verwenden – oft aus Zeitdruck oder weil „es ja noch gut ist“. Doch selbst kleine optische Mängel, wie aufstehende Drähte, Knickstellen oder leichte Verformungen können auf massive innere Schädigungen hindeuten, die sich unter Last abrupt verschlechtern.
Im Schadensfall reißt Dein Stahlseil urplötzlich. Dabei entstehen enorme mechanische Kräfte, die für Dich und umstehende Personen lebensgefährlich werden können.

Besonders kritische Beschädigungen:

  • Drahtbrüche
  • Gebrochene Litzen
  • Verdrillungen
  • Quetschungen
  • Knicke
  • Klanken

✅Tipp:

Führe vor jedem Einsatz unbedingt eine Sichtkontrolle entlang der kompletten Seillänge durch. Achte dabei besonders auf typische Schadensbilder wie Drahtbrüche, gebrochene oder beschädigte Litzen, Verdrillungen, Quetschungen, Knicke oder Klanken. Bereits kleinste Auffälligkeiten können auf massive innere Schäden hinweisen – auch wenn das Seil äußerlich noch „brauchbar“ wirkt.


Sicherheitsrelevant wird es insbesondere dann, wenn:

  •        auf einer Länge von 3-mal Seildurchmesser – 4 Drahtbrüche erkennbar sind
  •        auf einer Länge von 6-mal Seildurchmesser – 6 Drahtbrüche erkennbar sind
  •        auf einer Länge von 30-mal Seildurchmesser – 16 Drahtbrüche erkennbar sind


In diesem Fall ist das Seil umgehend auszutauschen. Mehr Informationen hierzu findest Du in der  DGUV Information 214-060 „Seilarbeit im Forstbetrieb“.

Wer auf Nummer sicher gehen will, legt sein Seil lieber einmal zu früh ab als zu spät - denn es geht um Deine Sicherheit!

5.❌ Lose Seillage auf der Trommel

Ein häufiger Bedienfehler entsteht, wenn das Seil beim vorherigen Einsatz nicht sauber und unter ausreichender Vorspannung auf die Trommel gewickelt wurde. Dadurch liegen einzelne Windungen locker aufeinander, anstatt fest und gleichmäßig geführt zu sein.

Wird in diesem Zustand mit voller Zugkraft gearbeitet, werden die losen Lagen von den nachfolgenden Seilsträngen regelrecht gequetscht. Das führt zu Quetschungen und irreparablen Beschädigungen am Seil.

✅Tipp:

Achte darauf, dass das Seil nach jedem Einsatz unter leichter Vorspannung sauber und straff auf die Trommel zurückgeführt wird. So liegen die einzelnen Windungen fest an und bilden eine gleichmäßige Basis für den nächsten Zug.

Wenn Du merkst, dass Windungen locker aufliegen, solltest Du das Seil unbedingt einmal vollständig abwickeln und unter Zug sauber neu aufspulen, bevor Du mit voller Kraft arbeitest. Nur so bleibt die Belastung gleichmäßig verteilt – und Dein Seil zuverlässig einsatzbereit.

Fazit:

Ein Forstwindenseil aus hochverdichtetem Stahl ist ein echtes Präzisionsbauteil – es trägt enorme Lasten, arbeitet zuverlässig im harten Alltag und sichert Deinen Einsatz. Damit es diese Leistung dauerhaft erbringen kann, kommt es auf den richtigen Umgang an: sauberes Aufwickeln, kontrollierte Umlenkung, korrekter Seilverlauf, regelmäßige Sichtprüfung und straffes Spulen auf der Trommel.
Wenn Du diese Punkte beachtest, verlängerst Du nicht nur die Lebensdauer Deines Seils, sondern erhöhst auch entscheidend die Sicherheit bei der Arbeit. Denn am Ende gilt: Ein Seil ist ersetzbar – Deine Gesundheit nicht.

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Hast du noch Fragen? Dann melde dich einfach telefonisch, per Mail oder direkt hier in den Kommentaren. Natürlich kannst du auch jederzeit während unserer Öffnungszeiten bei uns im Laden vorbeischauen – wir beraten dich gerne persönlich. Wir freuen uns schon auf deinen Besuch!

Bis zum nächsten Mal!

Deine Miriam

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